Albert Einstein, und die RE404 von TELEFUNKEN, gefertigt für Anschütz und Co, Kiel. ca 1943.

(c) 2005 Jac van de Walle

Description

Durch Zufall erstand ich einige NOS Telefunken RE404, und da machte ich mich auf der Suche nach dem Datenblatt. Bis heute aber vergebens! Folgendes fand ich dann wenigstens noch heraus: Da schreiben manche das sei eine Art RE604. Das sehe ich nicht so! Das waren eher so eine Art RE134.

Wahrscheinliche Anwendung: Im U Boot imn der Kreiselkompass Elektronike, aber mehr als eine bestimmte Wahrscheinlichkeit fand ich nicht.

Bitte sind sie vorsich bei "vermutete" Angaben im Internet. Ich habe sehr lange gesucht, und fand rein gar nichts. Nachdem ich aber diesen kleiner Artikel publizierte, tauchte DANACH gelegenlich diese eventuelle Anwendung auch auf andere Webseitn auf.

DieAnschütz Werke wurden 1944 nahezu vollständig zerstört. Die einzige Unterlagen zu der RE404 bestand aus ein Kennlinienschrieb welche bei den Röhren verpackt war.

Obwohl es hier im Grunde genommen um normale Trioden handelt, ähnlich einer grossen RE134, ist aber auffällig, dass sie getestet sind um dem 0 Volt Gitterspannung Arbeitspunkt herum, UND dass die positive Gitterstrom welchen dabei entsteht ebenfalls im Schrieb vorhanden ist. Es ist also offensichtlich, dass die besondere Anwendung dieser undikumentierte Röhre in positiven Gitterstrom Bereich lag. Etwas ähnliches fand ich heraus bei der ebenso rätselhafte UA4B vom Dänischen Röhrenwerk M.P. Pedersen. Ein Zusammenhang wäre m.E. möglich. Vielleich ist auch die geographische Nähe kein Zufall.

Dr. Anschutz Kämpfe

Im positiven Gitterspannungsbereich ist die RE404 äußerst penibel getestet. Es ist auffällig, das die RE404 immer 20 mA ziehen (sollen?) bei Ug=0Volt. Exemplar Streuung gibt bei den Röhren die ich getestet hab, in es bei DIESEM Einstellpunkt keine. Ich denke einfach daher, dass die Ursprüngliche Anwendung diesen EXACTEN Einstellpunkt erforderte. Das ist i.Ü. wegen der Größe dieser Anoden, durch saubere Justage gut zu erreichen. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der RE404 um ein Präzisionsprodukt handelte, welches damals in Instrumente zum Einsatz kam, und das Fehlen sämtlicher Informationen könnte auf einer Geheimhaltungsstufe hindeuten.

Dr. Anschutz Kämpfe

Was konnten das für Instrumente gewesen sein....?!

Die Anschütz Werke in Kiel arbeiteten damals an Kreiselkompasse für U Boote, und da muss man wissen, dass das Kreiselkompass eine patentierte Erfindung war von Albert Einstein, noch zu der Zeit als er beim Patentamt als Angestellter arbeitete.

Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der RE404 um ein Präzisionsprodukt handelte, welches damals in Instrumente zum Einsatz kam.

Auch existierte einen automatische Pilot (Kapitän...) für Schiffe, wobei naturgemäß einiges an Regelelektronik zum Einsatz kommt. Eine Möglichkeit wäre, dass die RE404 in ein Gleichspannung gekoppelter analoger Regelkreis zum verwendet wurde. Daher die exakte Vermessung um Ug=0V herum, und die genaue 20mA in dem Arbeitspunkt.

Dr. Anschütz, Inhaber der Anschütz Werke, war in 1915 in einem Patentstreit mit Amerikanern verwickelt. Zu der Zeit arbeitete ein unbekannter Physiker namens Albert Einstein beim Patentamt als Gutachter, und so lernten Dr. Anschüt und Albert Einstein sich kennen. Dr. Anschütz hatte ein starkes Interesse an der Freundschaft zu Albert Einstein, und er bekam es wenigstens hin, dass Albert Einstein aus einer persönlichen Begeisterung heraus, viele Jahre an der weiteren Entwicklung der Anschützer Kreiselkompasse mitarbeitete. Später war Einstein dem Dr. Anschütz behilftlich den Patentstreit um den "künstlichen Horizont" für Flugzeuge, für sich zu entscheiden. In den darauf folgenden Jahren löste Albert Einstein noch ein weiteres, großes technisches Problem bei der Kreisekompass Aufhängung, wofür er sich als Patentinhaber eintragen liess, und wofür er viele Jahre Lizenzgebühren von Dr. Anschütz bekam.

In einem Brief aus 1922 jedoch nahm Albert Einstein den Vorschlag von Dr. Anschütz, nach Kiel umzuziehen, nicht an. Der damals bereits aufkeimende Judenhass bewegte Einstein dazu, sich eher unauffällig zu verhalten.

Brief von Albert Einstein, im Juli 1922

Lieber Herr Anschütz!

Das war eine schöne und hoffnungsfrohe Woche in Kiel in Ihrem Märchenhause. Die Aussicht auf ein geradezu normales menschliches Dasein in der Stille, verbunden mit der willkommenen praktischen Arbeitsmöglichkeit in der Fabrik entzückt mich. Dazu die wundervolle Landschaft, das Segeln – beneidenswert. Nur von dem Ankauf der romantischen Villa Esmarch müssen wir leider Abstand nehmen. Denn die Kieler Bürger würden den Ankauf eines historisch so schwer belasteten Gebäudes durch einen Juden als provokatorischen Akt empfinden und sich irgendwie an mir rächen; es gibt immer Möglichkeiten, wenn man nur will. Es ist meine feste Überzeugung, dass der Ankauf der Villa zu schweren Komplikationen führen würde. In so aufgeregten Zeiten sind die Menschen überhaupt sonderbar...

Sie und Ihre Frau grüßt herzlich Ihr A. Einstein.